Symbolik

Symbol (griechisch ’symbolon‘ = Wahrzeichen, Merkmal), allgemein ein sinnlich wahrnehmbarer Verweisungsgegenstand oder –vorgang, der zeichenhaft für etwas anderes, mit den Sinnen nicht Wahrnehmbares (Gedachtes bzw. Geglaubtes) steht. Als solcher ist der Begriff in Psychologie, Philosophie, Soziologie, Kunst- und Literaturwissenschaft, Linguistik, Mathematik, Technik, Kartographie, Theologie und Religionswissenschaft gebräuchlich.

Symbole sind demnach mehr oder weniger automatisierte, überwiegend unbewusst ablaufende Zusammenhänge (Reaktionskomplexe – physiologisch, kognitiv, verhaltensmäßig [4]) zwischen Umwelt und Individuum. Ihre Inhalte beziehen sich überwiegend auf frühzeitliche (archaische) Grunderfordernisse, deren Bedeutungen durch kulturelle und individuelle Entwicklungen auf das richtige Maß gebracht und angewendet sind.

Symbole sind daher, geistig gesehen, Ordnungselemente, weil sie ursprünglich verbundene und dann „durcheinander“ (‚dia-bolon‘, Chaos) geratene Bruchstücke eines ursprünglich zusammengehörenden Ganzen immer wieder neu zusammenfügen (‚Sym-bolon‘, ‚Theos‘).

Alle Symbolebenen bauen aufeinander auf und durchdringen sich. So ist auch die Ursymbolik (archaische Symbolik) nur dann Symbolik, wenn sie zum sozialen und individuellen Wirken gelangt. Entsprechendes gilt auch für die Gruppensymbolik und die Individualsymbolik, die ihren Sinnursprung auf der Ursymbolik aufbauen.

Anmerkung: Obige Abbildung soll abstrahiert die Symbolelemente „See“, „Baum“, „Weg“ und „Berg“ enthalten.

Einteilung der Symbole

Es lassen sich vielfältige Möglichkeiten der Einteilung finden, die sich auch überschneiden können.

Mögliche Einteilungskriterien:

  • Entstehungszeit
    z. B. Epoche der Antike, des Mittelalters, der Neuzeit
  • Kulturkreis
    z. B. christliche, griechische, indische, indianische Symbole
  • Wissenschaftsbezug
    z. B. Mathematik, Technik, Verkehr, Sprachen, Recht
  • Psychologisches Symbol
    vgl. S. Freud, C. G. Jung u. a.
  • Kreis der Betroffenen
    z. B. Gruppen- und Individualsymbolik

usw.

Beispiele:

Paragraphenzeichen – z.­ B. griechische Bedeutung „daneben geschrieben“; juristische Vorschrift

Yin und Yang, stehen insbesondere in der chinesischen Philosophie für zwei entgegengesetzte und doch aufeinander bezogene Kräfte oder Prinzipien. Die damit beschriebene Polarität lässt sich auf viele Zusammenhänge übertragen.

Haus – z. B. Wohnung für Menschen; psychologisches Symbol für die Entwicklung des „Selbst“ – die Bedeutung des „Ich“. Märchen: Lebkuchenhaus …

Eule – Ursymbol der Klugheit und Weisheit, Symbol aus der griechischen Götterwelt; „Till Eulenspiegel“