Einrichtung des Lernbüros - Gegenstände

Der Einrichtung des Lernbüros sollte eine wohlüberlegte Konzeption vorausgehen, welche auch ein ausreichendes Maß einer flexiblen Unterrichtsgestaltung ermöglicht (vgl. auch Simulationsmodelle).

Bewährt haben sich Arbeitstische, an denen jeweils etwa zwei bis drei Schüler zusammen arbeiten, dabei ausreichend Gelegenheit zur Kommunikation und Teamarbeit finden und Stellplatz für die notwendige Arbeitsplatzorganisation wahrnehmen können.

Ab einer fortgeschrittenen Organisation erscheinen zusätzlich sogenannte Material- bzw. Arbeitsschränke notwendig. Die einzelnen Lerngruppen können ihre individuellen Arbeitsunterlagen zum Beginn des Unterrichts dort entnehmen und zum Ende zur Aufbewahrung wieder darin abstellen (vgl. unten – Beispiele „Lernbüroraumpläne“). Die einzelnen Arbeitsstände bleiben somit den Lerngruppen zuordenbar (vgl. auch Leistungsüberwachung und Bewertung).

Beispiel:

  • Arbeitsunterlagen der Mitarbeiter,
  • Registratur (Hängeregister, Ordner, Box),
  • Personalcomputer (Notebook, Tablet-PC o. ä.),
  • (Roll)Container.

Das Format der Arbeitstische entspricht etwa der Größe zweier gegenüberstehender Schülerarbeitstische, welche ggf. auch variabel anordenbar sind. Tische mit halber Breite stellen eine mögliche Ergänzung dar (1 Schüler- bzw. Gerätearbeitsplatz)

Körperlich vorhandenes Warensortiment

Bei den Überlegungen zum Lernort erfährt die „nachgeahmte Wirklichkeit“ ihre Grenze unter anderem beim zum Unternehmen gehörenden Sortiment. Waren sind nicht wirklich als Gegenstände „zum Anfassen“ vorhanden. Fragen der Inventur oder die Prüfung auf die Fehlerhaftigkeit einer Warenlieferung lassen sich nicht der Realität entsprechend darstellen (simulieren). Abhängig vom gewählten Simulationsmodell und unter Beachtung des anzusprechenden Adressatenkreises lassen sich vielfältige Differenzierungsformen unterscheiden (z. B. vom Gegenständlichen zum Abstrakten – vgl. auch die Ausführungen zur „Didaktischen Analyse“).

Ein möglicher Lösungsansatz lässt sich aus pädagogischer Sicht durch eine eher spielerisch erlebte Simulation von Realität vorstellen: z. B. Warenmuster als

1.   Info-Blatt
Das Info-Blatt enthält eine ausführliche Artikelbeschreibung, wie sie z. B. in den Internet-Informationsseiten der Hersteller zu finden ist.
In ihrer Abteilung (z. B. Marketing) erstellen Schülerinnen und Schüler mit ihren Abteilungsaufgaben weitere Artikelbeschreibungen. Dies kann auch als „besondere Ablaufsteuerung“ erfolgen, die sich somit im Bereich der Mitarbeiterqualifikation/-beurteilung auswirkt. Info-Blätter können noch andere betriebswirtschaftliche Themen ansprechen.
2.   Artikelkennzeichnung durch einen elektronisch lesbaren Code (z. B. Code 128) – Beispiel Orangensaft Calcium mit Artikelnummer A_008377
3.   Info-Box
Sie kann die Angaben wie unter 1 und zusätzlich z. B. Hinweise zu Artikelkennzeichnung, Menge und Beschaffenheit enthalten. Abbildungen und „greifbare“ Muster machen eine Lieferung ggf. „anschaulicher“.
Darüber hinaus kann die Unterrichtsleitung eine aktuelle SITUATION vorgeben: z. B.
  • Faktoren, die eine mangelhaften Lieferung feststellen,
  • ein bestimmtes Verhalten bei einer sich verzögernden Lieferung empfehlen
und andere.

Servicebereich

Im Lernbüro sollte sich ein Servicebereich befinden, der allen Arbeitsbereichen (Abteilungen, Außenstellen) zur Verfügung steht. Dazu zählen z. B. Drucker, Kopier- und Scan-Einrichtung, aber auch anderes Organisationsmaterial wie Formulare und Registratursysteme, Locher, Ordner usw.

Wenn den Abteilungen in einer ersten Entwicklungsphase keine PC-Systeme zur Verfügung stehen, können auch entsprechende Leistungen in diesen Servicebereich konzentriert werden. Verfügen einzelne Abteilungen über eine PC-Ausstattung, steht der Servicebereich u. U. auch über ein Netzwerk zur Verfügung.

Anmerkung:
Zu beachten ist auch eine notwendige flexible sichere Versorgung mit Strom und Kommunikationsleitungen (z. B. von der Decke, oben und verdeckter Steckerleiste unterhalb eines jeden Tisches).
Eine grundsätzlich zu empfehlende Einrichtung lässt sich nicht anführen. Zwei Beispiele seien als Anregung gedacht: die Lernbüroarbeit in einem traditionellen Klassensaal oder die Umsetzung in einem größeren Raum (vgl. PDF-Datei Beispiele Lernbüroraumpläne).

Bibliothek / Mediathek im Simulationsbüro

Wie bereits beim Punkt „Aufbauorganisation“ angeführt, sollten Schülerinnen und Schüler bei der Lösung unterschiedliche Sachaufgaben auch Unterstützung finden. Anlässe lassen sich anführen z. B. für

  • Aufgabenstellungen aus der besonderen Ablaufsteuerung,
  • Vertiefung bzw. Erweiterung von aus der Stellenbeschreibung anfallenden Aufgaben,
  • Allgemeine Lernunterstützung z. B. als Lernunterweisung wie in audio-visuellen Medien, aber auch traditioneller Literatur – vgl. „Programmiertem Unterricht [11]“.

Anmerkung

Die im weiteren Fachunterricht verwendeten Lehr-/Lernbücher sollten in wenigen Exemplaren hier ebenfalls verfügbar sein.

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